Bischofssynode 2018. Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsunterscheidung

Der Schrei der Jugend erhebt sich gegenüber dem Bischof von Lüttich, allen Bischöfen von Belgien bis zum Papst.

Synode des jeunes

Papst Franziskus lud die Kirche der ganzen Welt ein, die Jugend „in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit“ [1] zu stellen, indem man sich gemeinsam mit den Jugendlichen die Zeit zur Vorbereitung der Bischofssynode im Oktober 2018 nehmen soll.

Junge Menschen und Erwachsene in einem gemeinsamen Marsch

Für diese Synode wünscht Papst Franziskus einen Beitrag der Jugendlichen in Zusammenarbeit mit den Erwachsenen. In dem Brief, den Papst Franziskus im Januar 2017 an die Jugendlichen richtete, lädt er sie zu zwei Bewegungen ein: einer tiefgreifenden Bewegung durch das Hören auf den Geist und einer Bewegung des Erschallens ihres Schreis aus dem Inneren. Er sagte zu ihnen: „Auch die Kirche möchte auf Eure Stimme hören, auf Eure Sensibilität, auf Euren Glauben, ja auch auf Eure Zweifel und Eure Kritik. Lasst Euren Schrei hören, lasst ihn in den Gemeinschaften erschallen und bis zu den Hirten gelangen.“ Der Papst sagt Jugendlichen und Erwachsenen eindeutig, dass er an ihre Fähigkeit glaubt, der Motor des Wandels für eine bessere Welt zu sein.

Der Papst will junge Menschen nicht gegen Erwachsene aufhetzen, sondern in diesem synodalen Ansatz lädt er junge Menschen und Erwachsene dazu ein, Hand in Hand in eine Welt des Vertrauens zu gehen. Die Synode stellt zwei Dokumente vor: Ein vorbereitendes Dokument, das im Januar veröffentlicht wurde, lud Erwachsene zu einer sinnvollen Reflexion und einem Fragebogen für junge Menschen ein, der im Mai 2017 veröffentlicht wurde. Dieses vorbereitende Dokument endet mit Fragen an alle Jugendbegleiter, wo immer sie auch sind. Ziel ist es, den Jugendleitern und Animatoren dabei zu helfen, sich eingehender damit auseinanderzusetzen, was sie über junge Menschen denken, und wie sie die Frohe Botschaft an sie weiterleiten / richten können. Der Fragebogen ist online und richtet sich an junge Menschen im Alter von 16 bis 29 Jahren aus aller Welt mit der Einladung diese Zielgruppe an pastorale Praktiken und Kultur anzupassen.

Der Vorschlag der Bischöfe von Belgien

Um der Einladung des Papstes einen konkreten Ausdruck zu verleihen, schlugen die französischsprachigen Bischöfe von Belgien allen jungen Frankophonen vor, den Vatikanfragebogen zu beantworten, und erstellten einen weiteren Fragebogen zu den Wahlmöglichkeiten vor.

Der Vorschlag vom Bistum Lüttich

Die Fragebögen des Vatikans und der französischsprachigen Bischöfe Belgiens sind sehr interessant. Der Diözesanjugenddienst von Lüttich möchte diese Gelegenheit jedoch nutzen junge Leute zu befragen, um ein Jugendregister für Lüttich zu erstellen und zu erfahren, was sie vom Jugenddienst und der Diözese erwarten. Daher wurde ein spezifischer Fragebogen für Jugendliche aus dem Bistum Lüttich erstellt, der den Teil des Fragebogens vom Vatikan über Glaube, Unterscheidung und Medienpräsenz; zwei Fragen der französischsprachigen Bischöfe Belgiens, sowie konkrete Fragen zur Realität und zur Jugendseelsorge in der Diözese Lüttich beinhaltet. Der Fragebogen wurde vom Jugenddienst mit Unterstützung von kompetenten Personen im Bereich Pastoraltheologie, sowie von Menschen mit großer Erfahrung im Bereich Jugendarbeit, erstellt. Um diesen Fragebogen zu beantworten, gibt es mehrere Schritte.

Erster Schritt: der Fragebogen – sobald der Fragebogen den jungen Menschen übermittelt wird, dürfen sie ihn beantworten.

Zweiter Schritt: Einsammeln der Antworten in zwei Phasen: Am 30. November wird es eine erste „Ernte“ der Antworten geben, um sie an den Vatikan zu schicken. Nach diesem Datum können die Jugendlichen den Fragebogen bis zum Sommer 2018 weiter beantworten.

Dritter Schritt: Analyse der Antworten und Erstellung der sich daraus ergebenden Hauptlinien: Diese Arbeit wird von einem Team erledigt, das mehrere Kompetenzen vereint.

Vierter Schritt: eine Art Synodalversammlung junger Menschen während der Pilgerreise nach Lourdes: Da viele junge Menschen aus unserer Diözese nach Lourdes reisen, werden sie gebeten, diese Hauptlinien nachzulesen und daraufhin Vorschläge für die erneuerte Orientierung der Jugendpastorale der Diözese zu machen.

Fünfter Schritt: Veröffentlichung und Orientierung

Der Jugenddienst bemüht sich,- in Absprache mit der Bischofsdelegation für die Sekundarbildung und im Einvernehmen mit den Leitern der Jugendbewegungen -, Jugendliche an Schulen und in Jugendbewegungen zu erreichen. Er bietet jungen Menschen auch die Möglichkeit, den Fragebogen an geeigneten Orten während Versammlungen, Wallfahrten und anderen Feierlichkeiten zu beantworten.

Die Erwachsenen arbeiten mit

Es scheint uns fast unmöglich, junge Menschen zu erreichen, ohne über die Jugendanimatoren oder Erwachsene zu gehen. Auch wenn der Fragebogen online ist und konsequente Anstrengungen unternommen werden, damit ein junger Mensch ihn allein oder in einer Gruppe beantworten kann, ist es wichtig, dass die örtlichen Jugendleiter die Jugendlichen über diesen Fragebogen informieren und, soweit möglich, dass sie diesen mit ihnen durchgehen. Wir dürfen nicht vergessen, dass es ein vorbereitendes Dokument und Fragen, die den Erwachsenen vorbehalten sind, gibt.

Die pastorale Jugendvereinigung schlägt konkrete Wege für die Animatoren, Pastoren und die Leiter der Gemeinschaften vor, an diesem Fragebogen zu arbeiten.

Weitere Informationen unter www.synodedesjeunes.be oder www.sdjliege.be

Eric N.


[1] Schreiben des Papstes vom 13. Januar 2017